BUTTENWIESEN/Schwaben

Gründung: 1633 – Fläche: 1904 qm

Der im Jahre 1633 angelegte Friedhof liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum christlichen Friedhof des Ortes und ist in drei Grabfelder eingeteilt. Der südliche Teil ist mit Mazzewot aus der Zeit Anfang bis Mitte 19. Jahrhundert, das östliche Drittel mit Grabdenkmälern aus der Zeit Mitte bis Ende 19. Jahrhundert und der restliche Teil – links vom Eingang aus – mit den jüngeren Gräbern belegt. Eingefriedet ist der Gute Ort an drei Seiten mit einer im Jahre 1988 sanierten Mauer und einer Hecke an der Ostseite. Der Eingang auf der Westseite ist ein zweiflügeliges, schmiedeeisernes Tor. Die jüdische Gemeinde Buttenwiesen konstituierte sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Juden aus Burgau, Günzburg und Höchstädt bildeten das Minjan.

Bis 1789 unterstand die Gemeinde dem Markgrafentum Burgau; von da an hatte Buttenwiesen ein eigenes Rabbinat unter der Führung von Rabbi Lammfromm s.A.. Nach dessen Tod im Jahre 1822 unterstand die Gemeinde neun Jahre dem Rabbinat Binswangen, bis im Jahre 1831 Rabbi Jonah Sänger s.A. diese Aufgabe übernahm und 49 Jahre lang ausübte. Neben der Chewra Kaddischa war ab 1843 auch eine Heilige Schwesternschaft tätig. 1846 gründete man die israelitische Elementarschule, Abraham Heilbronner s.A. war ihr erster Lehrer.

1857 wurde die neue Synagoge eingeweiht, nachdem die 1630 errichtete Synagoge bei einem Brand im Jahre 1852 zerstört wurde. Desweiteren waren in der Gemeinde der Wohltätigkeitsverein Dower-Tow und eine Ortsgruppe des Centralvereins tätig. Viele Angehörige der Kehille waren auch Mitglieder in den das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben Buttenwiesens bestimmenden Vereinen und teilweise an deren Gründung beteiligt, wie z.B. Israel Lammfromm (Gesangsverein), Leo Reiter (Gemeinderat), Hermann Lammfromm (Feuerwehr) und Leopold Reiter (Vorstand des Lokalbahnkomitees).1) Wenige Meter vom Friedhof entfernt befinden sich die noch erhaltenen Gebäude der Synagoge (seit 1953 eine Grundschule), der Mikwe (umgebaut zu einem Wohnhaus) und das ehemalige Taharahaus (Garage).

1 G. Römer – Schwäbische Juden

Friedhof Buttenwiesen: Grabstätte des langjährigen Vorstandes der Gemeinde Salomon Ullmann s.A. (links, schwarzer Marmor), rechts daneben (Schrift nicht mehr vorhanden) evtl. Keiver von Rabbi Jonah Schänger s.A.