UNTERMERZBACH/Unterfranken

Gründung: 1841 – Fläche: 1490 qm

Der jüdische Friedhof liegt südwestlich der Ortschaft Untermerzbach auf abfallendem Gelände. Der an der Ostseite gelegene Eingang ist ein zweiflügeliges Eisentor zwischen zwei steinernen Pfeilern. Rundum ist er mit einem Drahtzaun eingefriedet. Die vordere Hälfte des Areals ist freies Gelände ohne Grabsteine; im hinteren Teil befinden sich sieben Grabreihen mit 52 Grabsteinen. Die älteren Mazzewot sind niedrige, einteilige Steine aus gröberen Sandstein, während die höheren, mehrteiligen Grabmale jüngeren Datums sind. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Gemeinde eine Synagoge, Räume für den Religionsunterricht und einen Friedhof. Laut eines Grundstücksverzeichnisses, das im Jahre 1857 für den Ort angelegt wurde, ist der Kauf des Friedhofs im Jahre 1841 eingetragen. Die erste Lewajie war am 1. November 1841 von Caroline Bettmann sel.A. Die rechte Seite des Grabsteines ist mit folgendem Text beschriftet: „Sie ist der erste Gast Der hier gefunden Rast. Vergönne einst Vater, Du, an ihrer Seit’ uns Ruh!“. Am Anfang unseres Jahrhunderts nahm die Zahl der Untermerzbacher Juden immer mehr ab. Bereits 1930 wurde die Synagoge, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus, verkauft. Das Gebäude existiert heute noch und wird als Wohnhaus benutzt.

Grabstein von J. Blumenthal sel.A.

Inschrift des Grabsteins von Jeanette Blumenthal